Rückblick: Integration neu denken am Beispiel des Projektes 'Kulturdolmetscher Plus – Sharing Empowerment'

19. Januar 2021

Nachdem 2020 die Pilotphase des KEB Bayern-Projektes „Kulturdolmetscher Plus“® erfolgreich zu Ende ging, fördert das Bayerische Innenministerium nun 15 weitere Qualifizierungskurse im Jahr 2021 an bereits etablierten sowie an neuen Projektstandorten, welche allesamt Mitgliedseinrichtungen in der KEB Bayern und der AEEB sind.

Die Verlängerung des Projektes wurde im Rahmen der Online-Veranstaltung „Integration neu denken am Beispiel des Projektes ‘Kulturdolmetscher Plus – Sharing Empowerment‘®“, die als bedeutender Meilenstein zwischen ersten und zweiten Projektzeitraum steht, eingeläutet. Es diskutierten über 80 Personen aus katholischen und evangelischen Erwachsenenbildungseinrichtungen, Wohlfahrtsverbänden, Landratsämtern sowie Vertreter*innen des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren, für Sport und Integration über Ehrenamt im Kontext Migration, partizipative Integration und interkulturelle Vermittlung.

Im Fachvortrag von Dr. Karin Hutflötz, Kath. Universität Eichstätt-Ingolstadt, mit dem Titel „Kann man Kultur(en) übersetzen? Prinzipielle Überlegungen zu interkultureller Wertebildung und sozialer Teilhabe“ wurde einmal mehr deutlich: Menschen mit eigener Migrationserfahrung können eine Schlüsselfunktion als kultursensible Gesprächspartner*innen einnehmen und einen signifikanten Beitrag zu gegenseitigem Verständnis auf Augenhöhe und gesellschaftlichem Zusammenhalt leisten.

In der darauf folgenden Projektvorstellung durch den Projektträger KEB Bayern, die Konzeptentwickler*innen (KEB in der Erzdiözese München und Freising, Dachauer Forum und der Domberg-Akademie) und einer Kulturdolmetscherin, gewann das Publikum einen Eindruck der Inhalte und bisherigen Reise des Projektes. Die Workshops im zweiten Teil der Veranstaltung dienten der Vertiefung von fach- und projektbezogenen Themen:

  • Ehrenamt im Kontext Migration (Patrycja Marek)
  • Chancen & Herausforderungen interkultureller Vermittlung (Dr. Karin Hutflötz & Annemarie Eckardt)
  • Bedeutung der Biographiearbeit für Empowerment-Ansätze und für die Kulturdolmetschertätigkeit (Marina Khanide)
  • Gestaltung der anschließenden Einsatzvermittlung von den im Projekt qualifizierten Kulturdolmetscher*innen (Christine Torghele-Rüf)
  • Erfahrungsaustausch & Impulse: Teilnehmer*innen des Kurses „Kulturdolmetscher Plus“® erreichen, gewinnen und halten (Magdalena Falkenhahn, Madeleine Schenk)

 

In der Ausblick-Runde trat zum Vorschein, dass Vernetzung und Austausch zu Praxis und Begleitung interkultureller Vermittlung maßgeblich sind, um eine qualitative Umsetzung zu gewährleisten. Die Nachmittagsveranstaltung regte an, Prinzipien der Begegnung auf Augenhöhe und wechselseitiger Anerkennung in jeder (interkulturellen) Begegnung in den Mittelpunkt zu stellen. Der Kurs „Kulturdolmetscher Plus“® bejaht diesen Ansatz und erfährt durch dessen mehrfache bayernweite Umsetzung im Projektrahmen eine positive Resonanz.